von Quana » Mi 11. Nov 2015, 13:23
Quana schaute belustigt zu, während ein besonders freches Rehkitz den Korb Aca's durchsuchte und schließlich umkippte. "Bitte entschuldige die Kleinen, aber Möhren sind eben echt was Leckeres! Und sie sind nicht gerade leicht zu finde.", meinte Quana und schlechte eine kleine Möhre auf, "Hmmm, genau richtig!"
Genüsslich schloss sie die Augen, bis sie bemerkte, dass sich Aca seit sie aus der Höhle gekommen waren weder bewegt noch etwas hatte. Sie seufzte enttäuscht, bevor sie zur Quelle ging und einen kleinen Schluck trank, dann legte sie sich auf ihr sonniges Plätzchen. Die Rehe legten sich sogleich zu ihr und kuschelten sich ein wenig an sie, den kleinen Kitzen schleckte sie liebevoll über den Kopf bevor sie den Kopf ablegte und nochmals seufzte.
"Immer das Gleiche mit euch Menschen. Immer denkt ihr, dass alles, was ihr nicht kennt euch Böses wöllte. Oder das euch Drachen fressen. Ich weiß, dass ich erschreckend groß bin, aber mal ehrlich, wenn ich dich fressen wöllte, hätte ich das schon längst getan. Naja, das und wenn ich Fleisch mögen würde, tu ich aber nicht. Was denkst du, warum die Tiere mich lieben? Ich beschütze sie und den Wald vor euch Menschen. Wollte nur freundlich sein und das bekommt man dafür zurück." Quanas Stimme wurde immer trauriger, während sie das sagte. Dann blickte sie jedoch wieder zu ihren kleinen Freunden und ihr Blick füllte sich mit Liebe. Ja, diese kleinen Wesen liebte sie wirklich, die Tiere des Waldes waren ihr wirklich ans Herz gewachsen.
Dann stupste ein Kitz den Drachen mit dem feuchten Näschen an, worauf Quana leise lachte "Ja, hol nur deine Freunde, ich erzähl euch eine Geschichte." [/i]Dabei musste Caatra ihre Freunde gar nicht mehr holen, in diesem Moment brach eine Wolke aus Tieren aus dem Unterholz hervor, die verschiedensten Vögel setzten sich auf die Hörner der Drachin, einige Hasen kletterten auf ihr herum. Quana stellte ihren Flügel so, dass sie diesen runterrutschen konnten, was die Hasen nur alzu gern annahmen.
So spielten die Tiere eine Weile, bevor sie sich allesamt um Quana setzten oder legten. Die Drachin hob dann langsam den Kopf, um die vielen Vögel, die auf ihren Hörnern saßen nicht zu erschrecken, dann begann sie mit der Geschichte:
"Diese Geschichte ereignete sich vor ein paar Jahrhunderten, mein Vetter 5. Grades flog gerade über ein mächtiges Gebirge zu seinem Horst, der nahe an einem Dorf der Menschen auf einem großen Berg lag, als er eine menschliche Frau schreien hörte. Schreien ist für die Menschen nicht unbedingt was Ungewöhnliches", meinte sie, als einige Tiere rüber zu Aca blickten, "Oh sie ist wahrscheinlich eine Ausnahme. Vielleicht ist sie auch nur noch immer schockiert. Also weiter, wie gesagt, er hörte eine menschliche Frau schreien. Wenn ein Lebewesen Hilfe benötigt, konnte er nicht einfach weiterfliegen, also wollte er zumindest nach dem Rechten sehen. Er flog also in die Richtung, aus der die Schreie zu ihm drangen und kam zu einer großen Lichtung. In der Mitte dieser Lichtung war eine Frau an einen Pfahl gekettet und einiges an Holz war zu ihren Füßen gestapelt. Eine Menschenmenge stand darum, viele mit Menschen großen Gabeln..." Einige Tiere sahen sie verständnislos an, also erklärte sie, was denn eine Gabel war. "Die Menschen formen eine Gabel aus harten, aber biegsamen Materialien, sie sieht etwa so aus..." Mit eine Klaue malte sie die Form einer Gabel in den Stein, wie sonst andere mit einem Stock in den Sand. "Diese Gabeln waren fast so groß wie ein ausgewachsener Mensch. Mein Vetter beschloss, zunächst mal nicht einzugreifen. Wir Drachen wissen nicht viel von den Gebräuchen der Menschen, es konnte auch irgend so eine kranke Tradition der Menschen sein. Was sich letztendlich auch bewahrheitete, ein Mann entflammte das Holz zu Füßen der Frau mit einer Fackeln." Einige Tiere zuckten zusammen, Feuer kannten sie genau. die Hasen sahen sich etwas ängstlich im, ein kleines Rehkitz versteckte sich unter ihrem Flügel.
"Oh, es geht aber noch weiter. Als mein Vetter das sah, konnte er nicht einfach untätig zuschauen! Er brüllte und flog auf den Platz zu, die Menschen stoben auseinander, das Feuer war inzwischen wieder ausgegangen, mein Vetter hatte sie Flammen mit seinem Flügelschlag ausgeblassen. Die festgekettete Frau schrie und schrie, was ihn ganz schön verwirrte. Immerhin hatte er sie gerade gerettet. Erst als er ihr die lächerlichen Ketten löste, hörte die Frau auf zu schreien und starrte ihn ungläubig an. In der folgenden Zeit lernten sich die zwei besser kennen, sie merkte, dass nicht alle Drachen böse sind und er lernte das gleiche von Menschen. Also passt immer auf, wem ihr traut! Menschen gehen sogar soweit, ihre eigenen Artgenossen zu töten, aber nicht alle Menschen sind böse. Seid am besten erstmal vorsichtig und haltet Abstand. Aber falls ihr Menschen mit spitzen Dingern seht, lauft weg! Das sind Drachenjäger oder Jäger, die sind wirklich abgrundtief böse!"